¡Bienvenidos a México!

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Für den sehr günstigen Preis, den wir für das Hotel bezahlt haben, war das Frühstück gut und soweit ich das beurteilen kann sehr authentisch. Bevor wir Mexicali verlassen, ging ich noch auf Grosseinkauf in einem mexikanischen Walmart. Ich dachte, der Kulturschock sei so kleiner aber es gab dennoch einige Tücken. Das Fragen nach dem Moskitospray ging noch sehr gut. Anschliessend wurde ich von der Putzfrau zurechtgewiesen, weil ich über den noch feuchten Boden lief. An der Kasse musste ich zurück zur Brotabteilung, weil ich für die Doughnuts trotz Stückpreis irgendeinen Kleber mit Barcode brauchte. Dort musste ich zuerst noch einen Mitarbeiter finden, bis ich endlich an die Kasse zurück konnte. Positiv war, dass es keine Plastiksäcke gab und ich deshalb alles in mein Körbchen zurückpacken konnte. Allerdings wurde ich dann am Ausgang vom Sicherheitspersonal aufgehalten, weil ich das Körbchen nicht nach draussen nehmen durfte. So musste ich meine Einkäufe in einen Einkaufswagen umpacken bevor ich den Laden damit verlassen konnte. Ein ziemlich spannendes Einkaufserlebnis aber meine bescheidenen Spanischkenntnisse und etwas nonverbale Kommunikation haben mich durchgebracht. Die Fahrt aus Mexicali ging dann erstaunlich gut und es hatte einen grossen Bus- und Pannenstreifen für uns. Die Geruchsnerven mussten sich auch erstmal an Mexiko gewöhnen, entweder es stank nach Abfall oder Abwasser oder es roch fein nach mexikanischem Streetfood. Etwas neutrales in der Mitte gab es nicht. Nach etwa 60 flachen Kilometer mit Rückenwind erreichten wir das Campo Thy Thy direkt am Colorado River und konnten die Abendstimmung geniessen und den vielen Vägeln zuschauen. Mir einem grossen Bier und ein paar Chips haben wir auf unseren ersten richtigen Abend in Mexiko angestossen. Als es schon fast dunkel war, kamen auch die Belgier und Leti noch dazu und wir übernahmen den ganzen Campingplatz, der sonst leer war. 

Unser erster Campingplatz in Mexiko
Viele Vögel auf dem Colorado River

Am Tag darauf fuhren wir wieder mit fünf Velos gemeinsam auf der immer noch flachen und geraden Strasse mit Rückenwind Richtung Süden. Obwohl wir durch die Wüste fuhren, war die Landschaft sehr Abwechslungsreich und wir hatten Dünen, Felsen und verschieden Sträucher und Bäume am Wegrand. Der Salzsee war wegen der Regefälle in den letzten Wochen noch geflutet und deshalb nicht begehbar. An diesem Tag war die Schlafplatzsuche etwas schwieriger, denn es gab keine Campings mehr und der Highway war oft eingezäunt und ohne Seitenstrassen. Etwas ratlos am Strassenrand stehend hielt eine Amerikanerin mir ihrem Truck an und empfahl uns bis zum nächsten Restaurant durchzufahren und dort zu campen. Zusätzlich wurden wir für den Tag nach San Felipe gleich noch bei ihr und ihrem Mann ins Strandhaus eingeladen. So knackten die Belgier mit knapp 90 Kilometern ihren bisherigen Tagesrekord deutlich und wir kamen gerade mit dem Sonnenuntergang beim Restaurant an. Ein wirkliches Restaurant war es nicht und wir beliessen es bei einem kalten Bier und verzichteten auf die Burritos aus dem Tiefkühler und kochten unser eigenes Essen. Der Übernachtungsplatz hinter dem Restaurant war dann nichts besonderes aber man kann ja nicht jeden Tag etwas aussergewöhnliches erwarten.

Auch in der Morgenstimmung macht der Colorado River eine gute Figur
Die Strasse ist super und wir kommen schnell vorwärts
Der geflutete Salzsee
Erster Drohnenflug in Mexiko
Winken und Veloreparatur
Gemütlicher Abend mit Lagerfeuer

Weil es immer noch schön von hinten windet und flach ist, erreichen wir San Felipe bereits zur Mittagszeit und versuchen uns am mexikanischen Street Food. Die Tacos sind sehr lecker und unser Magen übersteht es auch ohne Probleme. Dieses Mal verläuft der Einkauf weniger spektakulär und das Highlight für uns ist ein kleine Flasche Mocca-Bifidus. Es schmeckt nach Heimat. Für die Übernachtung waren wir wieder ein bisschen unsicher, haben aber schlussendlich ein schönes Plätzchen in einem Camping am Strand etwas ausserhalb der Stadt gefunden. So konnte wir das erste mal seit San Francisco das Meer wieder sehen und sogar baden gehen. Das Wetter ist hier so angenehm, dass wir nur das Innenzelt brauchen und so die Sterne und den Sonnenaufgang schön vom Schlafsack aus verfolgen können. 

Kaffeepause mit Aussichtsturm
Meer in Sicht!
Von unserem Camping direkt am Strand
Endlich wieder Baden im Meer

Am nächsten Tagen unterscheidet sich der Rhythmus unserer Reisegruppe etwas. Wir zwei gehen gerne am Morgen früh los, erreichen unser Tagesziel am frühen Nachmittag und entspannen den Rest des Tages. Leti nimmt den Morgen gemütlich und kommt oft mit den letzten Sonnenstrahlen am Ziel an und die Belgier machen für Han mehrere längere Pausen und kommen auch eher spät an. So war es auch nach San Felipe, als wir das Haus von Jan und und Mark schon kurz nach dem Mittag erreichten und den Nachmittag am Strand verbrachten, während Leti erst losfuhr, als wir schon im Meer am baden waren. Zum Abendessen waren dann alle versammelt und wir verbrachten einen gemütlichen Abend. Obwohl Thanksgiving schon am Tag zuvor war, hatten sie noch Resten von den Nachbarn bekommen und wir konnten alle vom klassischen Thanksgiving Turkey essen.

Sonnenaufgang aus dem Schlafsack
Auch dieser Campingplatz lässt nicht viel zu wünschen übrig
Weiter gehts der Küste entlang
Thanksgiving Dinner – einen Tag zu spät

Der Sonnenaufgang war wieder einmal fantastisch und als Jan uns fragte, ob wir noch einen Tag bleiben möchten, mussten wir nicht lange überlegen. Der Ruhetag war sowieso wieder fällig und wir verbrachten ihn wie immer mit essen, entspannen, telefonieren und kleineren Reparaturen. Das Beste aber ist dieses Mal der wunderschöne Meerblick von Jan und Mark‘s Haus.

Hier machen wir gerne Ruhetag
Ein weiterer schöner Sonnenaufgang

Unser nächstes Tagesziel waren die Hotsprings von Puertecitos. Wir hatten wieder einmal guten Rückendwind und sind schon am frühen Nachmittag angekommen. Perfekt zum Entspannen in den verschiedenen Pools und auch gut vom Timing mit den Gezeiten. Die Hotsprings sind nämlich nur bei Ebbe begehbar. Bei Flut werden sie vom Meerwasser überspült. Der Abend war sehr windig und wir wollten schon unsere Kochutensilien auspacken, als wir von Steve und seinen Freunden auf ein Bier und Burritos eingeladen wurden. Sie kommen jeweils für Thanksgiving aus den USA hierher um sich eine Auszeit in der Wärme zu nehmen. Es war wieder ein spannender Abend. Obwohl wir nun etwa eine Woche in Mexiko sind, fühlt es sich noch nicht ganz so an. Wir haben etwa gleich viel Interaktionen mit Amerikanern wie mit Mexikanern und auch die Autokennzeichen kommen etwa zur Hälfte aus den Staaten. Zur Angewöhnung ist das aber ganz gut so. Immer spannender werden auch sie Gesprächsthemen innerhalb unserer Reisegruppe, denn wir kennen uns nun immer besser und schneiden auch Themen wie Gesellschaft, Politik und Wirtschaft an. 

Danke, Jan und Mark!
Neuerdings werden wir immer wieder von Pelikanen begleitet
Ein enspannter Nachmittag in den Hotsprings

Da der Wind nicht immer von hinten kommen kann, mussten wir am Tag darauf kräftiger in die Pedale treten um vorwärts zu kommen. Die Strasse ging aber immer noch schön der Küste entlang und wir wählten unser Tagesziel in der Bahía Gonzaga, kurz bevor die Strasse das Meer wieder verlässt. Dort fanden wir einen schönen Campingplatz direkt am Strand. Ein grosses Plus waren die Windgeschützten Häuschen, die uns das Kochen, Essen und Schafen etwas angenehmer machten. Auch ist es immer schön, einen kleinen Einkaufsladen direkt beim Übernachtungsplatz zu haben. So gibt es am Abend kühles Bier und am Morgen Eier in Form von French Toast zum Frühstück. Das Meer war auch wieder angenehm zum Baden und der Sonnenaufgang aus dem Zelt war wieder fantastisch. 

Wieder eine Nach am Stand
Inklusive Sonnenaufgang

Wenn die Strasse die Küstenseite der Baja California wechselt, bedeutet das einige Höhenmeter. So mussten wir an diesem Tag von Meereshöhe auf etwa 700 m.ü.M klettern. Dabei war es spannend zu Beobachten wie die Landschaft sich wandelt und langsam neue Pflanzen und Kakteen dazukamen. In diesem längeren Anstieg zog sich unsere Gruppe etwas auseinander. Tamara und ich waren vorne weg. Leti, gesundheitlich etwas angeschlagen dazwischen, und Sara mit dem vielen Gepäck sowie Gab mit Han auf dem Rücksitz zuhinterst. Oben angekommen waren wir etwas im Zwiespalt. Einerseits wollten wir die Anderen nicht zurücklassen, andererseits näherte sich die Sonne dem Horizont und wir waren uns auch nicht ganz sicher ob wir nur noch bis zum nahen Restaurtant wollten oder lieber noch etwas weiter um einen schönes Plätzchen in der Natur zu finden. Da wir zudem keinen Mobilfunkempfang hatten, konnten wir uns nicht koordinieren. Wir entschieden uns zu warten und fuhren dann gemeinsam zum Restaurant. Dort durften wir unser Zelt aufstellen und das nahmen wir gerne an, denn es wäre zum weiterfahren schon zu spät gewesen. Das Essen war sehr gut, dafür war die Nacht mit den Hühnern, dem Wind und den vielen Lastwagen, die die ganze Nacht kamen und gingen, eher unruhig. Man kann leider nicht alles haben.  Noch dazu haben wir im Eindunkeln die Dornen am Boden übersehen und in wenigen Metern duzende Stacheln mit unseren Reifen eingefangen. Zum Glück haben diese aber standgehalten und wir sind ohne platte Reifen aufgewacht. Den Platz fürs Zelt haben wir dann sehr gründlich gesäubert, damit das Zelt und die Matten keine Löcher bekommen. 

So lässt es sich gut aufstehen
Manchmal müssen wir unser Essen gut verteidigen
Wir verabschieden uns für eine Zeit vom Mar de Cortés
Schon kurz nach dem Meer sehen wir wieder mehr Vegetation
Mittagspause mi einem grossen Kaktus
Ganz wilde Sträucher wachsen hier
Wir staunen, dass unsere Reifen und Schläuche das überleben

Da auch am Morgen der Wind noch stark blies, verzichteten wir aufs kochen und gingen wieder ins Restaurant zum Frühstück. Die Strasse ging auf und ab durch verschiedene Landschaften mit verschiedenen Kakteen und sonstigen Pflanzen. Nach dem Mittagessen haben wir uns wieder aufgeteilt und Tamara und ich sind vorne weggefahren, weil wir lieber früher einen guten Übernachtungsplatz finden und die Belgier lieber eine längere Mittagspause für Han machen wollen. Weil es dann doch etwas länger gedauert hat, bis wir einen guten Platz gefunden haben (vielleicht haben wir auch zu hohe Ansprüche), konnten die Anderen uns nicht mehr einholen und wir verbrachten eine ruhige Nacht alleine in den Kakteen. Ohne externe Abendunterhaltung war es allerdings etwas schwierig einen guten Schlafrhythmus  einzuhalten. Weil die Sonne schon um halb fünf untergeht und es dann etwas kühl wird, haben wir bereits um sechs gegessen und waren um sieben im Zelt. Trotzt intensivster Bemühungen sind wir um acht Uhr eingeschlafen und waren dann um fünf Uhr morgens wieder wach obwohl es noch dunkel war. 

Spannende Pflanzenwelt – im Kleinen
Und im Grossen
Ein ruhiges und einsames Plätzchen für die Nacht

Beim Einkaufstopp am nächsten Morgen haben wir seit langem wieder andere Velofahrer getroffen. Tom aus England ist auf ähnlicher Route aber viel schneller unterwegs und Lars ist auf der Baja Divide Bikepacking Route unterwegs. Wir sind zufrieden mit unsere Wahl auf der Hauptstrasse zu bleiben, denn er kämpft trotz Mountainbike und minimalstem Gepäck mit dem steilen, steinigen und sandigen Gelände auf der Baja Divide. Tom berichtet, dass die Belgier und Leti nicht weit weg sind und so warten wir und schauen den Abfahrtssieg von Marco Odermatt in Beaver Creek mit dem WIFI des Ladens. Da es bis nach Guerrero Negro noch zu weit ist beschliessen wir einen kurzen Tag zu machen und finden schon bald ein schönes, wenn auch windiges Plätzchen am Strand. Wir sehen das erste mal seit San Francisco den Pazifik wieder. Auf der anderen Küstenseite haben wir wieder einen Sonnenuntergang zu bestaunen und es ist wieder einmal ein besonders schöner mit rot beleuchteten Wolken.

Zurück am Pazifik mit einem spektakulären Sonnenuntergang
Und einem gemütlichen Lagerfeuer am Strand

Am Morgen können wir beim Frühstück den Pelikanen beim fischen zuschauen. Eindrücklich, wie sie sich im Sturzflug ins Wasser stürzen und so versuchen die Fische zu überraschen. Die Strecke führt heute nach ein paar Hügeln und kurven nur noch gerade aus durch die Wüste nach Guerrero Negro. Ein nicht besonders schöner Abschnitt aber wir haben immerhin etwas Rückenwind und sind so sehr schnell unterwegs. Leti ist gesundheitlich immer noch angeschlagen und möchte die Strecke per Autostopp zurücklegen. Als wir uns verabschieden, bin ich noch nicht mal in den Klickpedalen als schon ein Pickup angehalten hat und sie beginnen das Velo einzuladen. Wir freuen uns, dass es trotz der spärlich befahrenen Strasse so schnell geklappt hat. In Guerrero Negro nehmen wir ein Motelzimmer und beschliessen einen Ruhetag einzulegen. Bevor die Sonne untergeht, fahren wir noch zu einem kleinen Salzsee und lassen uns im Wasser treiben. Tamara sagt, es fühlt sich etwas an wie im toten Meer. Das Wasser ist so salzig, dass man sehr viel Auftrieb hat und problemlos im Wasser sitzen kann ohne unterzugehen. Ausklingen lassen wir den Abend bei einem guten Essen in einem schönen Restaurant. Dazu gesellt sich auch noch Tom aus England, der ebenfalls von Kanada nach Süden fährt. Hoffentlich werden sich unsere Wege noch ein paar mal kreuzen. 

Hunderte Pelikane versammeln sich zum Fischen
Und stürzen sich mutig ins Wasser
Ein unerwartetes Hindernis
An der Grenze zur Baja California Sur – Die erste Provinz haben wir schon durchradelt
Schöne Abendstimmung am Salzsee zum Entspannen

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Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Mami Claudia

    Dangge vielmol für die interessanti und spannendi Sunntigsmorge-Lektüre 😍😘

  2. Susi

    Grossartige Bilder und interessante Begegnungen. Weiter gute Fahrt und liebe Grüsse Omimi Susi

  3. Mami Priska

    Wieder einmal ein Einblick in eine uns nicht bekannte Landschaft inkl. Flora und Tierwelt –
    Danke!!
    Und dann noch einen Mokka-Bifidus finden – purer Luxus 😃😋!
    Weiterhin viel Freude!

  4. Jasmine und Götti

    Au mir läse immer sofort die spannende Reisebricht. Mir händ sGfühl, au mir kenne Leti, Belgier und eui suschtige Mitfahrer😉😘

  5. Marcel

    Sehr spannend, euch z‘folge. Wenn au nümme virtuell…😉
    Wyterhin alles Gueti 😎

  6. Koch Urs-Martin

    Wirklich tolle Erfahrungsberichte. Geniesst es und weiterhin alles Gute.

  7. Lena

    Danke für dä tolli, usfüehrlichi Bricht!

  8. U S Dad Mark

    Love reading your posts and journeying along with you!

  9. Jolanda

    Super Fotos. Weiterhin viel Spass.
    Love
    Jolanda