Das gemeinsame Wochenende mit Anita war wunderbar und verging wie im Fluge. In unserer Traumwelt hätte es natürlich in diesen 2 Tagen geregnet und nicht erst als wir am Montag wieder losfuhren. Immerhin konnten wir trocken vom Airbnb starten. Der Abschied viel zwar nicht leicht, aber die Aussicht am Abend wieder unsere Freunde Leti, Sara, Gab und Han zu treffen, half etwas. Anita kam zum Glück gut zurück nach Bosten und wir hatten einen nicht allzu langen Tag vor uns. Mit voller Regenmontur fuhren wir also im Trockenen los. Ausziehen mussten wir es aber nicht mehr, denn schon bald kam der angesagte Regen. Mit teilweise sehr starkem Regen und teilweise nur Niesel fuhren wir zum nächsten Camping.

Wir hatten uns alle gemeinsam eine Yurte reserviert und konnten so trocken schlafen. Der angekündete Regen blieb allerdings aus, dennoch war es ein sehr gemütlicher Abend. Auch die Waschbären um die Yurte waren uns diese Nacht egal.

Die Regenfront sollte noch etwa 2-3 Tage anhalten, also ab ins nasse Abenteuer. Wir starten trocken, doch ab 11.00 Uhr beginnts zu regnen und stoppt nicht mehr für den Rest des Tages. Mit voller Regenkleidung ist uns dies eigentlich egal, doch der Wind macht uns mehr zu schaffen. Simon arbeitet hart an erster Stelle und ich halte mich gut im Windschatten. Doch die Böhen nehmen zu und teilweise blasen sie uns fast vom Fahrrad. In Port Orford, eine Stadt direkt an der Küste kommen wir nur noch mit knapp 8km/h vorwärts und der Regen blässt uns ins Gesicht. (Das ist schon fast wie auf Rolfs letzter Tour) Der Camping ist zwar nur noch 10km die Küste runter, doch zuerst stärken wir uns in einem kleinen Kiosk. Dann stürzen wir uns ins Abenteuer. Gemeinsam mit Leti meistern wir die Küstenstrasse und müssen erst bei der zweitletzten Kurve das Fahrrad schieben, da wir sonst von den Böhen umgeblasen werden.

Froh und glücklich kommen wir beim Camping an und erkundigen uns beim Host nach den Hiker/Biker Plätzen. Wir bekommen nett Auskunst, aber als ich mich erkundige, ob es irgendwo ein Shelter (Dach) hat, schaut er mich verwirrt an. Nein so etwas gibt es nicht und sein Blick und seine Verwirrtheit über die Frage zeigen, er hat es definitiv noch nie erlebt. Denn ich stehe tropfend in voller Regenmontur vor ihm und bin gleichermassen erstaunt, dass man nicht merkt, dass wir logicherweise ohne Autodach auf ein anderes angewiesen sind. Aber woher will der nette Host dies auch wissen in seinem riesigen Camper. Etwas amüsiert und genervt gehe ich zurück. Wir finden dann zum Glück vor dem Duschhaus ein kleines Vordach und stellen unsere Fahrräder ab.

Nach einer warmen Dusche kochen wir gleich da unser Abendessen. Eine 15 minütige Regenpause reicht um das Zelt aufzubauen und dadurch eine trockene Nacht zu haben. Am nächsten Morgen regnet es immernoch und der Wind hat zwar etwas nachgelassen, blässt aber immer wieder heftig. So beschliessen wir gemeinsam mit Leti den Regen auszusitzen. Nach dem Frühstück geht Walker, den haben wir hier wieder getroffen mit seinen Surfboards weiter und wir verkriechen uns bei erneutem Regen ins Zelt.

Am Nachmittag machen wir einen trockenen Spaziergang an den Strand und geniessen ein Abendessen aus dem Vorrat.


Am nächsten Morgen wollten wir bei Zeiten los, doch es schüttet nochmals aus Kübeln. Also warten wir erneut und fahren glücklich und vor allem trocken um 10.00 Uhr los. Unser Zelt hat die Regenprüfung ziemlich gut bestanden und war fast ganz Dicht. Die Sonne ist wieder auftaucht und wir geniessen die schöne Landschaft am Meer. Dieser letzte Abschied von der Küste Oregons ist traumhaft. Wir halten immer mal wieder an und geniessen die Aussicht.



Die Schlechtwetterfront hat sich verzogen, aber teilweise sind noch Wolken und Nebel hängen geblieben. Wir kommen als erste beim nächsten Camping an, aber da wir diese Nacht wieder mit Leti, Sara, Gab und Han übernachten, teilen wir uns eine grosse Zeltpazelle. Wir versuchen unser komplett nasses Zelt zu trocknen und gehen gerade noch rechtzeitig zum Strand für einen wunderbaren Sonnenuntergang.


Danach kochen wir, wie nun des öfteren, im Dunkeln unser Abendessen und geniessen ein Lagerfeuer. Gab war unermütlich und hat trotz sehr nassem Holz ein Feuer zustande gebracht. Es gibt Marshmallows und wir quaseln in die Nacht hinein. Zufrieden schlafen wir wunderbar, da nun auch kein Regen mehr aufs Zelt prasselt. Am nächsten Tag ist es bereits so weit und wir werden den nächsten Staat hinter uns lassen. Denn heute werden wir die Grenze nach California überqueren. Wir sind alle etwas aufgeregt, denn jede Grenze ist ein weiterer Meilenstein auf der Reise. Nach dem Camping kommt gleich die Stadt Brookings, wo wir noch gemeinsam einen Kaffee trinken. Während des Tages fahren wir selten alle zusammen, da wir unterschiedliche Rhythmen haben. Aber auch heute Nacht werden wir gemeinsam verbringen, da wir einen sehr netten Warmshower gefunden haben, der bereit ist uns alle aufzunehmen. Wir sind also gespannt und freuen uns. Die Grenze zu California ist dann nicht so speziell, obwohl es tatsächlich so etwas wie ein Zollhäuschen hat.


Aber für Fahrradfahrende interessiert sich natürlich niemand. Bei einem Tacostand treffen wir uns alle wieder und geniessen ein feines Mittagessen. Danach ist es noch eine Stunde die wir gemeinsam sehr zügig mit gutem Rückenwind meistern.

Beim Warmshower erkennen wir das Haus sofort durch die drei Länderflagen am Eingang. Was für eine nette Begrüssung. Jean und Mark heissen uns alle herzlich in ihrem Haus willkommen und alle erhalten ein Bett. Dann heisst es alles nasse irgendwo aufhängen und natürlich eine schöne warme Dusche geniessen.

Mark ist ein guter Koch und verwöhnt uns alle mit Pasta, einer sehr guten Bolognese und einer sehr grossen Schüssel Salat, was uns alle sehr freut. Wir reden viel und geniessen die Gemeinschaft. Jean hat sogar ein grosses Feuer im Garten vorbereitet und drei kleine Feuerwerke organisiert. Es ist ein richtig cooler Abend.

Wir beschliessen alle einen Pausentag bei Jean und Mark einzulegen. Sie möchten uns noch so gerne die Gegend zeigen und da wir noch auf ein Amazonpäckli mit dem Ölwechselkit für unsere Rohloff warten, passt dies perfekt. Nach einem leckeren Frühstück mit Eiern und Toast werden einige kleine Fahrradsachen geflickt. Danach fahren wir in zwei Autos, sie haben sogar einen Kindersitz für Han organisert, zu den Redwoods und machen gemeinsam einen Spaziergang. Was für eindrückliche Bäume! Wir werden noch einige davon sehen.
Danach fahren wir an den Strand und gehen zu einem Leuchtturm, der nur bei Ebbe erreichbar ist. Wir erhalten eine kleine Tour. Man kann sich bewerben und darf dann 1 Monat da wohnen. Dafür macht man die Führungen. Das wäre richtig cool!

Mit grossem Hunger gehen wir einkaufen und machen ein super Picnic am Strand. Wir geniessen das Meer und Simon schläft sogar etwas ein.

Unser Amazonpacket ist zum Glück noch angekommen und so können wir gleich den Ölwechsel machen, denn unsere Roloff hat nun tatsächlich knapp 5000km auf dem Tacho. Dann gibt es ein feines Abendessen, Chicken Wings mit Kartoffelstock und Erbsli. Wir geniessen das Beisammensein und gehen dann bei Zeiten ins Bett. Damit haben wir einen wunderbaren Einstieg nach California erlebt und freuen uns die nächsten etwa 2 Monate hier zu verbringen (Ja, California ist riesig!).









Coolio, macht weiter so und geniesst jeden Moment!
Super Erlebnisse! Liebe Grüsse Omimi Susi