Alpenflug im Yukon

Du betrachtest gerade Alpenflug im Yukon

Die ersten Etappen in Kanada haben sich nicht gross von Alaska unterschieden. Wir mussten wieder etwas planen, bis wann wir in Haines Junction sein wollen, weil dort die nächste verlässliche Einkaufsmöglichkeit ist. Dazwischen hat es nur ein paar Tankstellenshops, bei denen schwer vorherzusagen ist, was sie im Sortiment haben. Wie auch in Alaska haben wir oft auf staatlichen Campingplätzen übernachtet. Diese sind dank dem Wechselkurs etwas günstiger (20 CAD statt 20 USD) aber wir mussten die ersten zwei trotzdem in US-Dollar bezahlen, da es seit der Grenze noch keinen Bancomaten für Bargeld hatte und das Online-Bezahlen ohne Handyempfang natürlich auch nicht funktioniert. Ausserdem hat es hier mehr Bären auch ausserhalb der Nationalparks. In den ersten zwei Tagen haben wir je einen Schwarzbären beim Überqueren der Strasse und am Strassenrand beim Beeren essen gesehen.

Ein schönes Mittagsplätzchen
Mangels Duschen haben wir auch diesen Fluss zum Baden genutzt
Ich habe hier schon geahnt was kommt…
So sieht das dann aus der Luft aus

Das erste grosse landschaftliche Highlight von Kanada war der Kluane Nationalpark und der Kluane Lake. Nach zwei längeren Etappen bis zum See, nahmen wir es etwas gemütlicher und machen zwei kürzere Etappen. Den einen Nachmittag verbringen wir am Seeufer mit baden, relaxen und einem kurzen Spaziergang. Am Tag darauf entscheiden wir uns gegen eine Wanderung und machten uns stattdessen ein verspätetes Hochzeitsgeschenk. Den grössten Teil des Kluane Nationalparks, sowie der angrenzenden Wrangel-St. Eilas und Glacier Bay Nationalparks kann man nämlich nur mit dem Flugzeug sehen. So buchten wir spontan eine einstündige Flightseeing-Tour von einem kleinen Flugplatz am Süden des Kluane Lake. Zusammen mit eine österreichisch-holländischen Familie und unserem Piloten Sam starten wir in einer kleinen Propellermaschiene von Pilatus und tauchen ein in die atemberaubende Gletscher und Berglandschaft. Viel mehr schreiben muss ich dazu gar nicht. Die Bilder und das Video sagen eigentlich alles. 

Kluane Lake
Sanddünen vor dem Sheep Mountain
Ausgetrockneter A‘ay Chu River

Um Haines Junction hatten wir etwas schlechteres Wetter und konnten den wunderbaren Campingplatz am Pine Lake mit Badestrand leider nicht voll ausnutzen. Dafür waren wir froh, um den gedeckten kitchen shelter mit Holzofen zum aufwärmen, trocknen, kochen und essen. Am nächsten Tag sind wir dann grösstenteils trocken geblieben und konnten mit etwas Rückenwind viel Distanz in Richtung Whitehorse machen. Wir freuen uns sehr auf die Hauptstadt des Yukons und die erste grössere Ortschaft seit Anchorage. 

Übernachtung am Sulphur Lake
Auf dem Weg nach Haines Junction
Pine Lake
Hier fuhren wir eine kurze Strecke auf dem alten Alaksa Highway und kamen an dieser Ausstellung von Autofelgen vorbei
Takhini River

Wie schon in Alaska machten wir unterwegs immer wieder spannende Bekanntschaften und trafen interessante Leute. Zum Beispiel wurde ein Camping plötzlich von ca. 60 College-Studenten und deren Begleitfahrzeugen aus Texas heimgesucht, die 4000 Meilen von Texas nach Alaska radeln und Geld für die Krebsforschung sammeln. Sie hatten ein ziemlich strenges Programm, denn als wir um halb 8 aufwachten waren sie schon weg und das letzte Begleitfahrzeug verliess geraden den Campingplatz. Natürlich treffen wir wie immer auch andere Radreisende, die auf einer ähnlichen Route unterwegs sind. Neben dem Austausch über die Route und Erfahrungen auf dem Weg, ist es auch immer spannend, die Ausrüstung und das Gepäck zu vergleichen. Wir haben tendenziell immer noch mehr dabei als die Meisten aber es gibt auch einige, die noch mehr haben. Zwei Franzosen, die zurzeit mit einem Deutschen unterwegs sind, werden ihrem Klischee sehr gerecht und legen sehr viel Wert auf die Kulinarik. Deswegen haben sie Unmengen an Küchenutensilien wie zum Beispiel eine grosse Käseraffel und Unmengen an frischem Essen (Eier, Milch, Speck, Brot, Käse, Früchte und Gemüse) dabei. Wir lassen uns ein bisschen inspirieren und stellen unser eigenes Gourmet-Menu zusammen. Eigentlich spielt es aber auch keine so grosse Rolle. Nach knapp über 100km schmeckt fast alles gut. 

Schreibe einen Kommentar zu Mami Claudia Antworten abbrechen

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Annekäthi

    sehr eindrücklich was Ihr alles erleben dürft,DANKE darf ich auf diesem Weg mitreisen.Freue mich immer sehr auf eure Beiträge🤗weiterhin ALLES Gute,sit Bhüetet🙏🥰Liebs Drücki ak😘

  2. Mami Claudia

    Mega coool 😊, dangge für dä super Blog-Bricht, Föteli und Video, eifach genial.
    Witerhin gueti Reis 😘😘

  3. Rolf

    Coole Sache! So ein Gletscherflug ist schon eindrücklich, das haben wir in Neuseeland am Mt. Cook gemacht. Gute Erholung und Whitehorse und gute Weiterfahrt.

    1. Simon

      Danke! Mir wärde euch bald nomol öppis us Neuseeland nochemache😉😘

  4. Susi

    Superschönes Videos von den unglaublich vielen Gletschern! Super was ihr alles erlebt. Danke!

  5. Lena

    Danke für die schönen Eindrücke! 😍

  6. Opru

    Hallo mitenand, eifach Super, Toll, Genial was ihr mached und erlebe. Und denn no die kleine Kuscheltierli mit em Gwichtli vo ca. 500 Kg.
    Dangge für die schöne Föteli und en gueti Wiiterreis.

  7. Priska Hari

    ‚Wer die Schönheit einer Landschaft entdecken will, muss langsam reisen.‘ schreibt Bernd Winkel.
    Danke dürfen wir in diese Schönheit eintauchen und ein wenig mitreisen. Unser Planet hat soviel zu bieten!
    Euch eine gute Weiterreise!

  8. UMK

    Ich habe mich in PolarSteps gefragt, wie der Veloausfug in den Schnee funktioniert hat, mit dem Pilatus Porter ist die Lösung nun klar…
    Weiterhin viel Spass