Letztes Stück auf dem Alaska Highway

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Nach einer Woche Pause vom Velosattel geht es ab Whitehorse wieder aufs Rad. Wir fahren in südöstliche Richtung auf dem Alaska Highway bis nach Watson Lake. Im ersten Teil fahren wir zwei mal lange an einem See entlang aber das Erlebnis könnte unterschiedlicher nicht sein. Am Marsh Lake verläuft die Stasse mit gutem Seeblick direkt und fast flach dem Ufer entlang und wir kommen mit Rückenwind gut voran. Am Teslin Lake sieht man vom See gar nicht viel, obwohl die Strasse immer nur wenige hundert Meter vom See entfernt ist. Es ist ausserdem sehr hügelig und wir haben viel Gegenwind. So beenden wir diese Tagesetappe früher als geplant in Teslin. Wir bereuen diese Entscheidung nicht, denn der Campingplatz dort liegt schön am See, hat eine warme Dusche und ein gutes Restaurant. Mehr brauchen wir gar nicht, um glücklich zu sein. 

Am Flughafen von Whitehorse
Miles Canyon
Wunderschöner Sandstrand – Leider kein Badewetter
Alte Brücke – neue Brücke

Ganz so gut geht es mit der Übernachtungssuche nicht immer, denn am Tag zuvor war der angepeilte Campingplatz geschlossen und wir mussten auf den Rastplatz ein paar Kilometer weiter ausweichen. Dort angekommen kam dann auch gleich der Regen und wir versteckten uns zuerst mal in den WC‘s. Auch diese Übernachtung fand dann noch ein Happy End, denn wir bekamen Wasser von einem Deutschen, der mit seinem Offroader unterwegs war und wurden am Morgen von einem anderen deutschen Paar zum Kaffee im warmen Camper eingeladen. Allgemein ist es auffällig, dass viele Campingplätze, Tankstellen, Motels oder Restaurants am Strassenrand verlassen und verlottert sind. Wo früher vermutlich viele Reisende einen Zwischenstopp gemacht haben, fährt man heute wohl eher einfach längere Distanzen zwischen den grossen Ortschaften und touristischen Highlights. Für uns heisst das, wir müssen möglichst aktuelle Infos einholen, flexibel bleiben und darauf gefasst sein, dass mal was geschlossen hat. Um so mehr freuen wir uns dann, wenn es irgendwo ein Kaffee oder Foodtruck mehr gibt als geplant und wir einkehren können. 

Ein verlassenes Hotel/Motel/Restaurant
Diese Gäste sind sogar mit ihrem Camper zum WC gefahren. Wir haben und köstlich amüsiert.

Wir geniessen die Flexibilität unserer Reise sehr, und können auch mal am Mittag schon den Velohelm ablegen, wenn wir gerade ein schönes Plätzchen wie zum Beispiel am Morley Lake finden. Hier hat es einen sehr schönen Strand und wir verbringen den Nachmittag mit baden und relaxen. Wie schon ein paar mal auf unserer Reise, treffen wir ein Schweizer Paar, das mit ihrem verschifften Camper schon längere Zeit in Nordamerika unterwegs ist. Es ist immer spannend, sich gegenseitig über die Reise auszutauschen. 

Sünnele am Morley Lake
Die Seen sind hier oft grösser als man denkt
Und man entdeckt mit der Drohne noch einige weitere schöne Flecken
Unser Übernachtungsplatz von oben
Unsere komplette Auslegeordnung
Abendstimmung
Morgenstimmung

Auch in anderen Aspekten wird uns bewusst, dass wir nun schon länger unterwegs sind. Die ersten Dinge gehen kaputt und müssen repariert werden. So haben wir in den letzten Tagen Zeltheringe geradegebogen, eine Veloglocke neu angemacht und zwei Drybags mit Klebeband repariert. Am meisten zu schaffen machen uns aber unsere Isomatten, die beide seit Whitehorse fast täglich neue Löcher haben. Jeden Tag tauchen wir die Matten ins Wasser oder geben etwas Wasser darüber um zu schauen wo es blubbert und kleben die undichte Stelle ab. Trotzdem wachen wir ab und zu in der Nacht wieder auf und stellen fest, dass es irgendwo ein neues Loch haben muss. Bei diesem Timing und Regelmässigkeit könnte man schon fast von geplanter Obsoleszenz sprechen. Immerhin sind es nur noch 1‘000 Kilometer bis wir in Terrace neue Matten kaufen könnten. 

Der Mättelidoktor
Muskelregeneration im kalten Fluss
Ein schön ausgebauter Spazierweg
Rancheria Falls

Etwa eine Woche nach der Abfahrt in Whitehorse treffen wir dann in Watson Lake ein. Eigentlich müssten wir gar nicht nach Watson Lake, denn der Abzweiger zum Cassiar Highway ist etwa 20 vorher. Da es aber dort, und auch auf den ersten Etappen auf dem Cassiar keine Einkaufsmöglichkeit gibt müssen wir den Abstecher machen. Es hat sich aber gelohnt denn wir haben an dem Abend in Watson Lake einiges erlebt. Der Sign Forrest mit Strassen-, Orts- und Nummernschilder aus aller Welt war sehr cool anzusehen. Wir konnten im Recreation Center für einen guten Preis in die Sauna und Duschen, wir haben Lucy und Sierra aus dem Denali Nationalpart wiedergetroffen und wir haben natürlich gut eingekauft und eine grosse Portion Chinesisch gegessen. Frisch gestärkt und ausgestattet biegen wir nach über 1‘000 Kilometer auf dem Alaska Highway auf den Cassiar Highway ab, wo uns etwas weniger Verkehr, dafür mehr Höhenmeter erwarten. 

Sign Forrest in Watson Lake
Gesundes Frühstück in Watson Lake
An der Abzweigung zum Cassiar Highway
Wenn man hier einen grossen Kaffee bestellt, kann es gut mal mehr als einen halben Liter sein

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Priska Hari

    Ich lese den Blog vor den Frühstück – da staunt mein Auge beim letzten Foto neidisch 🤩😃!!
    Wieder ein toller Bericht inkl. Fotos -danke!

  2. Soori

    Es ist wirklich beeindruckend, ich habe es sehr genossen, was für schöne Fotos, ich wünsche euch beiden alles Gute, Mit freundlichen Grüßen, Sori

    1. Susi

      Ich geniesse die Fotos, die von der Drohne aus sind sensationell. Liebi Grüess Omimi Susi

  3. Markus

    … und ich staune über die schönen Fotos Eurer Drohne! Perfekte Bilder – spannender Text!

  4. Opru

    Hallo mitenand, wow, nume schön. Wiitersoo und liebi Grüess Opa