Sonne, Strand und Verkehr

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In Oregon folgen wir nun oft der Pacific Coast Bike Route. Das tönt zwar nett, aber ausser ein paar Schildern und verblassten Strassenbemalungen, die uns einen Pannenstreifen als Velostreifen verkaufen wollen, ändert sich in der Praxis nichts im Vergleich zu Washington. Der Verkehr auf dem Highway 101 schwankt stark, je nach dem ob gerade eine grössere Ortschaft in der Nähe ist und der Pannenstreifen schwankt zwischen gar nicht vorhanden und der Breite einer ganzen Fahrspur. So versuchen wir, wenn immer möglich, alternative Routen zu fahren, auch wenn dies meistens mehr Höhenmeter und Kilometer bedeutet.  Wir sehnen uns etwas nach der europäischen Veloinfrastruktur aber die Landschaft, Campinginfrastruktur und das Wetter machen alles wett. 

Schön ist der Highway 101 trotz dem Verkehr

Vor allem die Campingplätze sind wirklich einzigartig hier. Die ganze Küste ist übersäht mit State Parks, viele davon auch mit Campingplätzen. Wie in Washington auch, haben alle State Park Campgrounds einen Hiker/Biker Bereich, wo alle unmotorisierte Gäste immer einen Platz bekommen. Sie sind zwar etwas teurer als in Washington aber dafür ist die Infrastruktur auch besser. Es hat fast immer warme Duschen und oft auch Schliessfächer mit eingebauten Steckdosen. So können wir unsere Elektronik diebstahlsicher aufladen und müssen auch keine Angst haben, dass wir in der Nacht von Waschbären beklaut werden. 

Abendstimmung am Cape Lookout
Ein etwas anderer Sonnenuntergang am Cape Lookout

Landschaftlich ist die Küste Oregons sehr spektakulär und abwechslungsreich. Manchmal kommen wir nur langsam vorwärts, weil wir alle paar Kilometer einen Fotostopp machen. Wir gehen fast jeden Abend zum Strand für den Sonnenuntergang und schauen den Wellen zu. Auch unser Wetterglück können wir kaum glauben, denn ausser zwei regnerischen Nächten haben wir nur blauen Himmel und Sonnenschein. Interessanterweise war das Zelt aber an gewissen trockenen Nächten am Morgen von der Kondensation feuchter als vom Regen und es ist schwierig, das Zelt am Morgen oder Abend im schattigen Wald wieder trocknen zu können. Denn die Tage werden nun kürzer und wir mussten auch schon im Dunkeln kochen oder das Zelt aufstellen. Daran müssen wir uns erst noch gewöhnen.

Einer der vielen Fototstopps
Heceta Head Lighthouse
Cape Creek Bridge
Die Oregon Dunes

Obwohl wir nun mehr in der Zivilisation unterwegs sind, kommen wir auch bezüglich Wildlife auf unseren Geschmack. Wir sehen Hirsche, Seelöwen, Wale und natürlich viele Eichhörnchen. Auch die menschlichen Begegnungen bereiten uns sehr viel Freude. Nachdem wir in Alaska und Kanada meistens alleine unterwegs waren, treffen wir nun immer wieder auf andere Radreisende, die auf der gleichen Route unterwegs sind. Den Tag durch unterscheiden sich unsere Pläne zwar immer wieder aber wir treffen uns oft auf den State Parks zum übernachten mit Leti aus Spanien, Sara, Gab und Han aus Belgien und Walker aus Kalifornien. Für eine Nacht gesellt sich auch noch Slade mit seinem Hund Dude dazu. Auch er zählt zu den vielen interessanten Persönlichkeiten, die uns begegnen und passt super in den liberalen, kalifornischen Lifestyle. Das Zusammenleben macht auch kulinarisch Freude, denn wir können als Gruppe gut Lebensmittel austauschen und zusammen grössere Gerichte kochen. Auch ist es erstmals seit dem Norden von British Columbia wieder erlaubt ein Lagerfeuer zu machen, weil die Waldbrandgefahr gering ist.  Das nutzen wir regelmässig aus und verbringen einige Nächte am Feuer und essen Marshmallows und Schokobananen. 

Eine Hirschfamilie beim Campingplatz
Sea Lion Caves
Noch mehr Seelöwen
Cannon Beach
Das Fahren auf dem Sand geht erstaunlich gut
Grosser Sonntagsbrunch mit Speck und French Toast
Marshmallows am Lagerfeuer
Mit Leti, Sara, Han und Gab
Slade mit seinem Hund Dude
Da schauen uns schon ein paar Autofahrer komisch an

Die letzten zwei Tage haben wir uns von der Gruppe abgesetzt und einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Wir haben für zwei Nächte in North Bend ein AirBnB gebucht. Erstens haben wir dringend ein paar Ruhetage nötig und zweitens treffen Tamaras Freundin Anita, die in Boston an ihrer Doktorarbeit schreibt und uns besuchen kommt. Wir geniessen die velofreien Tage, die Nächte in einem richtigen Bett und die grosse Küche mit Backofen.

Wir nutzen den Backofen voll aus
Wieder mal ein Sonnenuntergang

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Susi

    Super Strandbilder, interessante Begegnungen, besonders Slade mit seinem Hund!! Weiter so. Liebe Grüsse Omimi Susi

  2. Mami Claudia

    Woow, eifach wirklich tolli Bilder und Begegnige. Und die Statistik mit em Kalorieverbruch findi au cool. Isch dä Kalorieverbruch „nur“ während em Velofahre oder au in dr Nacht wenn d’Wöschbäre chömme 😀?
    Ä gueti Zyt euch zwei 😘😘

    1. Simon

      Das isch nur de Kalorieverbruch uf em Velo😅 D Wöschbäre chöme no extra derzue.